Immer mehr Bürger bewegt die offensichtlich einseitige, lückenhafte und belehrend-moralisierende Berichterstattung des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks, der damit seiner im Rundfunkstaatsvertrag verankerten Verpflichtung zu neutraler, umfassender Information der Bevölkerung längst nicht mehr nachkommt. Seit Monaten finden vor öffentlich-rechtlichen Funk- und Medienhäusern Protestdemonstrationen und -kundgebungen statt, an denen sich bundesweit zehntausende Bürger dieses Landes beteiligen. Der Öffentlich Rechtliche Rundfunk vermeidet konsequent jegliche Berichterstattung über diese kritischen Verantaltungen, obwohl dies seine gesetzliche Pflicht wäre.
Eine solche Kundgebung fand am 11.08.2022 vor dem SWR-Funkhaus in Stuttgart statt, organisiert vom Kreisverband dieBasis Mannheim und unterstützt u. a. von der Initiative Leuchtturm ARD. Frühzeitige Anfragen an mehrere verantwortliche Vertreter des SWR, u.a. Intendant Kai Gniffke und Thomas Dauser, sich auf dieser Kundgebung den Vorwürfen zu stellen, wurden allesamt mit der Begründung „terminliche Verhinderung“ abgelehnt. Der Intendant des SWR Kai Gniffke beteuert in seiner schriftlichen Absage, der SWR erfülle seine Aufgaben hervorragend und nehme seine Verantwortung in vollem Umfang wahr. Wessen bzw. welche Aufgaben der SWR unter seiner Leitung tatsächlich erfüllt und wem er sich verantwortlich fühlt, bleibt aus unserer Sicht unbeantwortet. Gniffkes Dialogangebot entpuppt sich angesichts der Absagen als hohle Phrase.
Die Kundgebung begann mit knapp halbstündiger Verzögerung, da die Aufbauarbeiten im Bereich Werderstraße nicht rechtzeitig beginnen konnten: Um die Kundgebung zu realisieren, erfolgte der Bühnenaufbau anfangs im noch immer fließenden Verkehr, unter gefährlichsten Bedingungen. Nach mehrfacher telefonischer Intervention bei Polizei, Ordnungsamt, Tiefbauamt etc. wurde die Werderstraße, statt wie im Veranstaltungsbescheid festgelegt ab 12 Uhr, erst gegen 14 Uhr komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Kommunikation zwischen den Stuttgarter Behörden scheint diesbezüglich mehr als verbesserungswürdig.
Die Kundgebung selbst ist als Erfolg zu bezeichnen. Eröffnet und durchgehend moderiert wurde die Veranstaltung von Artur Helios, der auch die gesamte Bühnentechnik zur Verfügung stellte. Zur Einstimmung sang Vera Würmell zwei selbstgetextete Lieder.
Erster Redner war Peter Cleiß, pensionierter Berufsschulleiter und ehemaliger Vizepräsident des Südbadischen Fußballverbandes, der anschaulich den eigenen Werdegang vom gesellschaftlich stark engagierten, lange gegenüber Medien unkritischen Bürger zum heutigen Landesvorsitzenden der Partei dieBasis und die dabei gemachten Erfahrungen mit Medien schilderte.
Es folgte Dr. Wolfgang Kochanek, Chemiker und Unternehmer aus Neustadt a.d.W. sowie Mitinitiator des Hambacher Festes im Mai 2022. Unter großem Applaus kritisierte Dr. Kochanek mit klaren und deutlichen Worten die heutige Verfasstheit des ÖRR. Er beschrieb die Wechselwirkungen zwischen Politik und ÖRR, die dadurch bedingte Deformation des eigentlichen Auftrages sowie Korruption und Verschwendung von Gebührengeldern. Eine Reform des ÖRR von Innen heraus hält Dr. Kochanek für unmöglich, dies sei nur durch Druck von uns, den Bürgern möglich. Dazu kündigt er u.a. eine unabhängige Plattform an, auf der künftig die Vergehen der ÖRR dokumentiert und veröffentlicht werden. Am Schluss seiner Rede weist Dr. Kochanek darauf hin, dass bereits Strukturen im Entstehen sind, die den breiten, aber zersplitterten Widerstand bündeln und den Aufbau einer freien, basisdemokratischen Gesellschaft fördern sollen.
Auf den mitreißenden Musiker Helmut Knopf (Edingen), der bekannte Titel von Westernhagen und Grönemeyer mit eigenen Texten interpretierte, folgte als nächster Redner Wolfgang Greulich. Der IT-Unternehmer und engagierte Widerständler prangerte in seiner kurzen, prägnanten Rede die Wandlung des ÖRR an, von den Zeiten, als Günter Gaus den Studentenführer Rudi Dutschke interviewte bis heute, da Sundermeyer & Co. im öffentlich-rechtlichen Auftrag regierungskritische Demonstranten unwidersprochen diffamieren dürfen.
Dr. Bernhard Rudy, Biochemiker aus Rheinland -Pfalz, sprach aus wissenschaftlicher Warte über das Thema „Klimawandel und Medien“, klärte u.a. über die aus seiner Sicht unbegründete Hysterie um eine von Menschen verursachte Erderwärmung auf, die bewusst falsche Interpretation der CO²-Konzentration in der Atmosphäre und äußerte seine Überzeugung, dass hinter diesem seit einigen Jahren medial forcierten Klima-Schwindel handfeste politische und wirtschaftliche Interessen stehen. Er wie auch andere Wissenschaftler interpretieren die derzeitige Klimaerwärmung vielmehr als simple Folge gesteigerter Sonnenaktivität, welche auch auf den Nachbarplaneten seit Jahren messbare Temperatursteigerungen auslöst.
Jimmy Gerum präsentierte in seinem Vortrag die von ihm gegründete Initiative „Leuchtturm ARD“. Auch für ihn geht es keineswegs darum, den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk abzuschaffen. Er will die Verantwortlichen der Sender auf friedlichem Weg dazu bringen, endlich in fruchtbaren Dialog mit ihren Kritikern zu treten. Für dieses Ziel rief er eindringlich auf, nicht nachzulassen und weiterhin Mahnwachen und Kundgebungen vor den Funkhäusern abzuhalten.
Nach einem weiteren Musikbeitrag von Helmut Knopf trat Dr. Daniel Langhans ans Mikrofon. Mit leidenschaftlichen Worten prangerte er den Umgang mit aktuellen Krisen wie den Ukrainekrieg an und richtete an jeden „ehrlichen“ Jounalisten eindringliche Fragen, auch zu ihrer persönlichen Verantwortung für die aktuelle Berichterstattung und deren Folgen.
Der letzte Auftritt gehörte dem Sänger SchwrzVyce, der sich und seine Songs seit 2 Jahren dem Widerstand widmet. „Fake News Media“, „Campino ist ein Heuchler“ und weitere Songs wurden umjubelt und mitgesungen. Die gute Stimmung unter den Kundgebungsteilnehmern konnte auch ein sichtlich alkoholisierter Mann nicht trüben, der kurz vor Ende mit lautstarken Pöbeleien zu stören suchte.
Gegen 19:20 beendete dann Artur Helios die Kundgebung mit der Einspielung des Songs „Sänger in Ketten“ von Udo Jürgens, der heute aktueller scheint denn je.
Die Kundgebung, an der bei sommerlicher Hitze, zu für Berufstätige ungünstiger Zeit letztlich leider nur 100-150 Menschen teilnahmen, verlief überaus friedlich und ohne relevante Störungen. Unser Dank gilt allen Organisatoren und Helfern, Artur für seine Unterstützung und hervorragende Moderation, allen Rednern und Musikern für ihre tollen und interessanten Beiträge, den Videostreamern für die Dokumentation und allen Teilnehmern, vor allem Denen, die am Ende sogar noch beim Abbau mit anpackten.
Ach ja, das SWR-Funkhaus schottete sich symbolhaft, mit heruntergelassenen Jalousien, gegen alle Einflüsse ab. Nur hin und wieder konnte manch vorbildlich maskiertes Gesicht seine Neugier nicht zügeln und öffnete sein Fenster spaltweit, um wenigstens ein paar Eindrücke von dem Geschehen da draußen zu erhaschen.
der Vorstand des KV Mannheim dieBasis